So, würden jetzt bitte alle, die mir bisher nicht zugestimmt haben, vor mir niederknien und sich entschuldigen? Hier kommt genau meine Position von einem Rechtsextremismusforscher. Ich nehme Entschuldigungen noch bis heute 12:00 entgegen.
„David Begrich, Rechtsextremismusexperte aus Sachsen-Anhalt, sagte der taz: „Was mich am meisten schockiert, ist, dass es Leute gibt, die den Schuss noch immer nicht gehört haben oder nun mit den üblichen Reaktionsmustern um die Ecke kommen, wie: Baut die Mauer wieder auf.“ Das sei eine Ostdeutschlandprojektion, die das Problem der extremen Rechten in einen bestimmten Postleitzahlenbereich entsorge, so Begrich: „Das ist eine Entlastungs- und Distinktionsstrategie, die den Blick auf schmerzhafte Wahrheiten verstellt.“
Verfassungsschutz schreckt Wähler nicht ab
Die extreme Rechte erprobe Strategien im Osten, die sie letztlich auch im Westen anwenden werde. Und die westdeutschen Mechanismen zur Zurückdrängung der AfD seien gescheitert: Der Verfassungsschutz schrecke nicht ab, ebenso wenig die Skandalisierung.
Begrich benennt fünf konkrete Lehren, die daraus folgen müssen: Die AfD und ihre politische Kommunikation dürften nicht länger den politischen Diskurs dominieren, demokratische Kräfte müssten sich radikal abgrenzen. Der „Fatalismus des verlorenen Ostens“ müsse aufgegeben werden, stattdessen Sichtbarkeit für die unterschiedlichen Aspekte der Zivilgesellschaft im Osten hergestellt werden. Demokratisches Engagement im Osten funktioniere über die Klein- und Mittelstädte und müsse von den ländlichen Räumen, Einzelpersonen und ihren Netzwerken her gedacht werden.
Weiter müsse man die politische Bildung stärken, aber diese müsse auf dem Horizont ostdeutscher Erfahrungen und Demokratiegeschichte fokussieren. „Die Grundgesetzparty in Berlin hilft dabei nicht weiter, solange die ostdeutsche Demokratiegeschichte irgendwo in der Besenkammer verschlossen ist“, so Begrich.
Mit das Wichtigste sei nun aber, konkret Solidarität zu organisieren, sagt er: „Seit 1990 haben 1,3 Millionen Menschen Ostdeutschland in Richtung Westen verlassen, die dort Zivilgesellschaft, Demokratie und Wirtschaftswachstum stärken. Deren Solidarität brauchen wir jetzt.““
https://taz.de/Geheime-Abstimmung-in-AfD-Delegation/!6016721/
Das ist genau das, was ich immer predige.
Die taz scheint es verstanden zu haben, wie auch andere Artikel zeigen. Danke taz!